STAFFEL
KI-gestützte Plattform für datenbasierten Staffelverkehr

Ziel
Die Logistikbranche unterliegt einem stetigen Wandel und steht vor komplexen Herausforderungen. Durch die im Straßengüterverkehr vorgesehenen Lenk- und Ruhezeiten kommt es gerade auf Langstrecken zu einer erheblichen Verlängerung der Transportzeiten und einem erhöhten Parkplatzbedarf. Ein Mangel von über 30.000 ausgewiesenen LKW-Stellplätzen allein auf deutschen Autobahnen führt indes zu CO2-intensivem Parksuchverkehr, Lenkzeitüberschreitungen.
Das Projekt STAFFEL begegnet diesen Herausforderungen mit der Entwicklung einer KI-gestützten Internetplattform für einen sicheren, datenbasierten und speditionsübergreifenden „Staffelverkehr“. Um diesen umzusetzen, werden Langstrecken mithilfe von KI-Algorithmen in Teilstrecken zerlegt, die dann über einen Lenkzeiten-Marktplatz zwischen Speditionen und Frachtführern vermittelt werden.
Zur Zielerreichung wurden nach einer detaillierten Anforderungsanalyse die Plattform und das Diebstahlsicherungssystem prototypisch entwickelt und in zwei Feldversuchen validiert. Zunächst wurden regionale Transportunternehmen über einen Lenkzeitenmarktplatz miteinander vernetzt. Danach wurden Wechselstationen entlang einer Hauptverkehrsroute etabliert und der Staffelverkehr praktisch erprobt. Ziel war es, Effekte, Potenziale und Herausforderungen für den LKW-Güterverkehr zu identifizieren und eine europaweite Umsetzung vorzubereiten. Dabei nahm auch die Standardisierung eine wichtige Rolle ein.
DIN, als Partner in diesem Projekt, stand dem Projektkonsortium für sämtliche Fragen rund um Normung und Standardisierung zur Seite. Das beinhaltete neben der Normenrecherche und –bereitstellung zu Themen wie KI, IT-Sicherheit und Datenmanagement auch die Steuerung von Normungs- und Standardisierungsaktivitäten.
Projektergebnisse
Um an den Begegnungspunkten der Teilstrecken einen reibungslose Übergabeprozess zu etablieren, wurde die DIN SPEC 91503 „Verfahren zur asynchronen Übergabe von Sattelaufliegern im Begegnungs- und Stafettenverkehr“ erarbeitet.
Bei der asynchronen Übergabe des Sattelaufliegers kommt es zeitweise zur Abwesenheit von Fahrern. Deshalb wird ein IoT Schloss zur Diebstahlsicherung eingesetzt. Die im Projekt erarbeitete DIN SPEC 91507 „Kommunikationsschnittstelle für Diebstahlsicherungen an Sattelaufliegern“ ermöglicht die drahtlose Steuerung dieses IoT Schlosses, indem sie eine einheitliche Kommunikationsschnittstelle definiert.
Projektlaufzeit
12/2021 bis 05/2024 - verlängert bis 11/2024
Projektkoordinator
FIR e.V. an der RWTH Aachen - gemeinnützige Forschungs- und Ausbildungseinrichtung
Projektpartner
- PEM Motion GmbH (Aachen) - Spin-off RWTH Aachen
- MANSIO GmbH (Aachen) - Start-up
- DIN Deutsches Institut für Normung e. V. (Berlin)
Weitere Informationen finden Sie unter: FIR Website
Projektförderung
Das Projekt STAFFEL wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND unter dem Förderungskennzeichen: 19FS2019D gefördert.