Sekundäre Lithiumbatterien für leichte EV-Anwendungen (Elektrofahrzeuge) - Teil 1: Allgemeine Sicherheitsanforderungen und Prüfverfahren
Kurzreferat
Derzeit gibt es keine gemeinsame internationale Norm für die Sicherheit von Batterien für leichte Elektrofahrzeuge im Sinne von elektrisch unterstützten Fahrrädern (EPACs) und kleineren Mobilitätshilfen. Die Branche für diese Anwendungen und damit für die Batterien für diese Geräte wächst und die Produkte werden weltweit hergestellt, montiert und verkauft. Daher besteht Bedarf an einer IEC-Norm für gemeinsame international definierte Sicherheitsanforderungen, die die nationalen/regionalen Normen ersetzt. Die bestehenden internationalen Sicherheitsnormen für Batterien (ISO 18243, ISO 6469) gelten für elektrisch angetriebene Mopeds, Motorräder und Straßenfahrzeuge. Diese sind für EPACs und kleinere Mobilitätshilfen nicht anwendbar: • Die Norm für EV-Batterien (ISO 6469) gilt für Straßenfahrzeuge und fest eingebaute Batterien. Diese beiden Merkmale decken nicht die Anforderungen und Sicherheitsaspekte von EPACs und kleineren Mobilitätshilfen ab. Die Standardbatterien für Mopeds und Motorräder (ISO 18243) schließen EPACs ausdrücklich aus. Darüber hinaus sind die festgelegten Anforderungen für Straßenfahrzeuge ausgelegt und entsprechen nicht den Anforderungen an Batterien für EPACs und kleinere Mobilitätshilfen, wenn man deren Größe, Komplexität und Anwendungsfälle berücksichtigt. Das Hauptthema dieses neuen Projekts ist die Sicherheit von Batterien. Daher sind sowohl das Fachwissen über Batterien als auch das Fachwissen über die Nutzungsbedingungen innerhalb der betreffenden Anwendungen erforderlich. Daher wird vorgeschlagen, ein neues IEC-Projekt innerhalb des IEC TC 21 zu starten, dem Technischen Komitee für Sekundärzellen und -batterien, das über ein breites Fachwissen über Batterien verfügt. Es wurden weitere TCs mit möglichem Interesse ermittelt (ISO TC 149 für Zyklen, IEC TC 125 für E-Transporter, ISO TC 22 für Straßenfahrzeuge, IEC TC 69 für elektrische Energie-/Energietransfersysteme für elektrisch angetriebene Straßenfahrzeuge und Flurförderzeuge). Sie sind in diesem NWIP als TCs für die Koordination aufgeführt und werden ermutigt, Experten in die neue Arbeitsgruppe zu entsenden. Die vorgeschlagene neue IEC-Norm muss nicht von Grund auf neu entwickelt werden, sondern kann die Europäische Norm EN 50604-1:2016 + A1:2021 + A2:202X als Grundlage verwenden. Diese drei Dokumente sind diesem NWIP zur Information beigefügt. Im Folgenden wird der Anwendungsbereich von EN 50604-1 + A1 dargestellt. Dieser Anwendungsbereich ist sehr breit gefasst und es kann zu Überschneidungen mit Normen anderer TCs kommen (z. B. ISO 18243, ISO 6469). Um Überschneidungen zu vermeiden, wird vorgeschlagen, den Anwendungsbereich im Rahmen dieses neuen IEC-Projekts neu zu definieren und das MoU in SMB/4483/INF zu berücksichtigen. Ein erster Vorschlag für einen überarbeiteten Anwendungsbereich ist unten aufgeführt, kann sich aber noch ändern. Ursprünglicher Anwendungsbereich aus EN 50604-1:2016 + A1:2021: Diese Norm legt Prüfverfahren fest und enthält akzeptable Sicherheitsanforderungen für herausnehmbare Lithium-Ionen-Batteriesysteme (Akkus und) der Spannungsklassen A und B, die als Traktionsbatterien von oder für elektrisch angetriebene Straßenfahrzeuge verwendet werden. Diese Norm bezieht sich auf die Prüfung der Sicherheitsleistung von Batteriepacks und -systemen für den vorgesehenen Einsatz in einem Fahrzeug. Diese Norm ist nicht für die Bewertung der Sicherheit von Batteriesätzen/-systemen bei der Lagerung, Fahrzeugproduktion, Reparatur und Wartung vorgesehen. Elektroleichtfahrzeuge umfassen alle elektrisch angetriebenen Fahrzeuge der Kategorien L1 bis L7 gemäß der Definition von ECE-TRANS-WP29-78r6e sowie alle elektrisch angetriebenen oder unterstützten Zweiräder, einschließlich Plug-in-Hybrid-Straßenfahrzeuge (PHEV), die ihre Energie ganz oder teilweise aus bordeigenen wiederaufladbaren Energiespeichersystemen (RESS) beziehen. Diese Norm ermöglicht die Erstellung eines dedizierten Prüfplans für einen einzelnen Batteriesatz/ein einzelnes Batteriesystem, der/das einer Vereinbarung zwischen Kunde und Lieferant unterliegt. Bei Bedarf können die relevanten Prüfverfahren und/oder Prüfbedingungen für Lithium-Ionen-Batteriesätze und -systeme aus den in dieser Norm vorgesehenen Standardprüfungen ausgewählt werden, um einen dedizierten Prüfplan zu erstellen. ANMERKUNG 1: Prüfungen auf Zellebene sind in der Reihe IEC 62660 festgelegt. Dieses Dokument gilt auch für: – eingebaute Batteriepacks/-systeme in Elektrofahrzeugen ANMERKUNG 2: Der informative Anhang HH enthält Informationen zu möglichen Prüfungen für andere chemische Zusammensetzungen. Diese Norm gilt nicht für: – – einzelne Zellen; – – nicht entfernbare Batteriesysteme; – – Primärbatterien (einschließlich Lithium-Typen); – – Batterien, die unter die ISO 12405-Reihe fallen. Erster Vorschlag für einen neuen Anwendungsbereich: Diese internationale Norm legt Prüfverfahren und Sicherheitsanforderungen für Lithium-Ionen-Batterien der Spannungsklasse A (gemäß ISO 6469-3:2021) fest, die als Traktionsbatterien für leichte Mobilitätsanwendungen verwendet werden. In den Anwendungsbereich fallen Batterien für: • elektrisch unterstützte Fahrräder (EPACs) gemäß ISO/TS 4210-10:2020, Speed-EPACs (S-EPACs), Lastenfahrräder und serielle Hybride (SHs) • Optional, je nach IEC TC125: leichte Elektrofahrzeuge für den persönlichen Gebrauch (PLEVs), persönliche Mobilitätsgeräte (PMDs) und E-Transporter gemäß IEC 63281-1:2023 Nicht im Geltungsbereich sind: • Batterien, die in den Geltungsbereich von ISO 18243:2017+Amd 1:2020 und ISO 6469-1:2019+Amd 1:2022 fallen • einzelne Zellen • Primärbatterien ANMERKUNG 3: Für Batterien für elektrisch angetriebene Straßenfahrzeuge siehe ISO 6469-1:2019 und ISO 6469-1:2019/Amd 1:2022. Für Batterien für elektrisch angetriebene Mopeds und Motorräder siehe ISO 18243:2017 und ISO 18243:2017/Amd 1:2020.
Beginn
2025-02-05
Geplante Dokumentnummer
DIN IEC 63623-1
Projektnummer
02232909