DIN Verbraucherrat

2025-06-30

Rückblick auf ein Jahr ESPR

Wo stehen wir mit dem Ökodesign für nachhaltige Produkte in Europa?

Beschreibung von ECO Design für nachhaltige Produkte
© AdobeStock: artrachen

Am 6. Juni 2025 haben zwei Mitglieder aus der Geschäftsstelle des DIN-Verbraucherrates an der Informationsveranstaltung „Ein Jahr ESPR - Wo stehen wir mit dem Ökodesign für nachhaltige Produkte in Europa?“ teilgenommen, welche eine wichtige Plattform bot, um sich über die Entwicklungen der neuen EU-Verordnung für Ökodesign nachhaltiger Produkte auszutauschen. ESPR steht für Ecodesign for Sustainable Products Regulation und bezieht sich im Vergleich zu der Ökodesign-Richtlinie nicht nur auf energieverbrauchsrelevante Produkte. Die Veranstaltung fand vor Ort in der BAM statt, wurde aber auch vormittags online übertragen. Sie umfasste diverse Vorträge, sowie interessant Gespräche.

Im ersten Vortrag "Ein Jahr ESPR – Übersicht über den Stand der Entwicklungen", wurde hervorgehoben, dass die Regelungen der alten Verordnung vorerst erhalten bleiben. Diese Information ist von entscheidender Bedeutung, um den Arbeitsplan zu verstehen, der im Ökodesign Forum erarbeitet und am 16. April 2025 veröffentlicht wurde. Für die Nichtaufnahme bestimmter Produkte wurden als Gründe unter anderem eine zu komplexe Umsetzung gegenüber vergleichbar geringeren positiven Auswirkungen und bereits vorhandene Regelungen genannt.

Ein weiterer fachkundiger Beitrag zum Thema "Circular Economy Ansätze in der ESPR – Wie unterstützt Standardisierung bei der Umsetzung der erweiterten Anforderungen?" veranschaulichte, wie Normung im Zusammenhang mit der ESPR eingesetzt werden können. Der Vortrag enthielt zudem einen Aufruf zur Mitwirkung und Werbung für den kostenlos verfügbaren Normungsmonitor.

Im dritten Vortrag, "Aktuelles zum Digitalen Produktpass", wurden ein aktuelle Überblick über die gesamte Situation gegeben. Hierbei besonders interessant für die Verbraucherorganisationen ist der Vorschlag der europäischen Kommission, dass Anleitungen in der EU künftig nicht mehr in Papierform zur Verfügung gestellt werden müssen, sondern diese auch ausschließlich digitalem Weg bereitgestellt werden können – dieser Vorschlag muss allerdings erst noch vom Europäischen Rat genehmigt werden, bevor dieser in Kraft tritt.

Am Nachmittag fanden spannende Gesprächsrunden statt. Innerhalb der Runde „Materialeffizienzanforderungen“ besonders zu erwähnen war die Vorstellung eines neuen Tools zur Anwendung der DIN EN 45560 „Verfahren zur Realisierung zirkulärer Produktgestaltung“. Hersteller und Vertreiber verschiedener Produkte hatten die Chance ihre Fragen zu äußern und innovative Ansätze kennenzulernen.

Insgesamt erwies sich die Veranstaltung als ein voller Erfolg und bot den Teilnehmern wertvolle Einblicke und neue Perspektiven im Bereich Ökodesign und nachhaltige Produkte. Wir danken der BAM und allen Vortragenden für die gelungene Organisation und inspirierenden Inhalte.

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DIN e.V.
Annika Hoffmann

Burggrafenstraße 6
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